Ursprünge und Geschichte der Rasse Mastiff
55 v. Chr., als die Legionen Cäsars auf den britischen Inseln einmarschierten, bekamen sie es mit zwei Arten von Hunden zu tun: Die erste war gedrungen, mit einem sehr großen Kopf im Vergleich zum Körper und einem kurzen, kräftigen Kiefer, dem so mancher Unterschenkel eines armen Legionärs zum Opfer fiel. Dieser Hund war höchstwahrscheinlich der Vorfahre der Bulldogge und damit auch einer der Ahnen des heutigen Bullmastiffs. Die zweite Hunderasse war ungewöhnlich groß und sah mehr wie ein Löwe aus als wie ein Hund! Hier handelte es sich um einen direkten Nachfahren des Mâtin, der wahrscheinlich 500 Jahre vor der römischen Invasion von den Phöniziern nach England gebracht wurde. Neben ihm wirkten die Molosser aus Epirus, die bei den Römern als sehr gute Kriegshunde galten, wie kleine Begleithunde. Daher nahmen die Römer die beeindruckenden englischen Hunde mit, nachdem sie das damalige Britannien erobert hatten. Sie nannten sie „britische Kämpfer“ und benutzten sie in Arenen bei Kämpfen gegen wilde Tiere. Der Mastiff ist der direkte Nachfahre dieser Hunde.
Mastiff: Temperament und Charakter
ab und zu anhänglich
Dieser imposante Hund steht seiner sozialen Gruppe sehr nahe, ohne jedoch eine Klette zu sein. Hinter seinem leicht phlegmatischen Anschein, der manchmal beängstigend wirken kann, versteckt sich in Wirklichkeit ein sehr sanfter Hund. Er hat ein Herz aus Gold und weiß Zeichen der Zuneigung sehr zu schätzen.
durchschnittlich verspielt
Trotz seiner enormen Größe ist dieser Hund vorsichtig und spielt gern mit Kindern. Sein oberstes Ziel dabei ist es, sie im Auge zu behalten, um sie gegebenenfalls zu beschützen.
Er spielt auch gern mit Artgenossen, wenn er von klein auf eine gute Sozialisierung genossen hat.
Allerdings darf man nicht erwarten, stundenlang mit ihm spielen zu können. Es handelt sich nicht um einen hyperaktiven Hund und er wird schnell müde.
eher ruhig
Zum Glück ist dieser Hund von Natur aus friedlich. Angesichts seiner Größe und Kraft wäre es fatal, wenn dies nicht so wäre.
durchschnittlich intelligent
Man könnte meinen, dass der Old English Mastiff, wie er auf Englisch heißt, eher lustig als intelligent ist. Das liegt ganz einfach an seinem Reaktionsvermögen, das er gegenüber bestimmten Ereignissen oder Forderungen an den Tag legt.
Er versteht eigentlich schnell, führt aber langsam aus, was von ihm verlangt wird. Wenn dieser Hund schläft und ein Geräusch erklingt, ist zum Beispiel eine leichte Verzögerung zwischen dem Klang und seiner Reaktion zu beobachten.
Wenn diese Charaktereigenschaft auf eine gewisse Intelligenz schließen ließe, wäre der Mastiff ein wahres Genie.
Spaß beiseite: Der Mastiff ist ganz sicher nicht der intelligenteste Hund seiner Art, aber er ist sehr zuverlässig. Zudem kann er mit seiner guten Beobachtungsgabe und seinen Fähigkeiten zur Analyse von verschiedenen Situationen, mit denen er konfrontiert wird, überraschen.
geringer Jagdinstinkt
Der Mastiff zeigt keinerlei Begeisterung für die Jagd. Sein Verfolgerinstinkt ist nur sehr schwach entwickelt.
ab und zu ängstlich / misstrauisch gegenüber Fremden
Der Old English Mastiff zeigt sich Fremden gegenüber in der Regel gleichgültig. Er darf auf keinen Fall ängstlich sein, denn dann würde sein Temperament nicht dem Rassestandard entsprechen.
Wenn dieser Hund eine mögliche Bedrohung wahrnimmt, zögert er keine Sekunde, seine Lieben zu schützen und wirkt dann schon durch seine alleinige Anwesenheit abschreckend.
mittelmäßig unabhängig
Dieser Hund steht seiner sozialen Gruppe sehr nahe, hegt aber keinesfalls eine absolute, exklusive Verehrung gegenüber einer einzigen Person.
Außerdem versteht er es trotz seiner großen Zuneigung zu seinen Lieben, Distanz zu wahren, wenn dies angemessen ist. Allerdings darf man diesen Hund niemals aus dem Familienleben ausschließen, denn das könnte er einem sehr übelnehmen.
Verhaltensweisen der Rasse Mastiff
kann Einsamkeit weniger gut ertragen
Trotz seiner imposanten Größe ist dieser massive Hund ein ausgesprochenes Sensibelchen, das es überhaupt nicht mag,alleine zu sein. Er braucht die Anwesenheit eines Menschen, um sich wohl zu fühlen.
Auch wenn er prinzipiell im Freien leben kann, hängt er doch sehr an seiner sozialen Gruppe und erträgt es nicht, über einen längeren Zeitraum alleine zu bleiben.
durchschnittlich gut zu erziehen / gehorsam
Dieser Mastiff ist nicht gerade der folgsamste seiner Art, aber er zeigt sich dennoch aufnahmebereit, wenn man ihm eine strenge, kohärente und respektvolle Erziehung angedeihen lässt, die die Prinzipien der positiven Erziehung befolgt.
Dieser große Molosserwürde Gewalt seitens seiner Besitzer nicht ertragen und ist zudem viel eher zur Zusammenarbeit bereit, wenn seine erwünschten Verhaltensweisen belohnt und damit verstärkt werden.
Da er sich seiner Kraft manchmal nicht bewusst ist, muss man bei der Erziehung insbesondere einen Fokus auf die Leinenführigkeit legen, damit die Spaziergänge mit diesem Hund für alle entspannt und angenehm sind, wenn er erwachsen ist.
Im Übrigen wird in jedem Fall dazu geraten, für einen Hund dieses Formats einen professionellen Hundetrainer hinzuzuziehen, der die Besitzer bei der Erziehung unterstützt.
eher wenig kommunikativ
Dieser Hund braucht nicht zu bellen, um die Aufmerksamkeit seiner Besitzer auf sich zu ziehen oder eventuelle Eindringlinge zu verjagen. Der Mastiff ist ein zurückhaltender Hund, der manchmal durch seine alleinige physische Anwesenheit eine beeindruckende Wirkung erzielen kann.
büxt eher selten aus
Sein ziemlich stark ausgeprägter Beschützerinstinkt führt dazu, dass dieser Hund gern zu Hause ist. Er hat keine Lust, auf eigene Faust aufzubrechen, wenn er dafür die Mitglieder seiner sozialen Gruppe zurücklassen muss.
durchschnittlich zerstörerisch
Vor allem als Welpe kann der Mastiff sich zerstörerisch zeigen, und zwar insbesondere, um sich zu beschäftigen oder wenn er zahnt.
Außerdem kann er etwas unruhig sein, wenn seine Bedürfnisse nicht erfüllt werden oder er zu lange allein gelassen wird.
eher gierig / Vielfraß
Natürlich braucht so ein großer Hund ordentliche Portionen Futter, um satt zu werden. Er frisst sehr gern, weshalb empfohlen wird, ihm nicht zu oft zwischen den Mahlzeiten Futter zu geben, damit er nicht übergewichtig wird.
eher ein guter Wachhund
Der Mastiff ist ein typischer Wachhund. Er versteht es von Natur aus, eine abschreckende Wirkung zu erzielen, ohne dabei aggressiv zu werden. Seine physische Anwesenheit allein reicht bereits aus, damit Menschen mit bösen Absichten die Flucht ergreifen.
Aber keine Sorge: Gäste, die regelmäßig vorbeikommen, werden enthusiastisch und höflich von diesem Hund begrüßt, wenn er sie erst einmal kennengelernt hat.
Erziehung der Rasse Mastiff
Dieser Mastiff ist nicht gerade der folgsamste seiner Art, aber er zeigt sich dennoch aufnahmebereit, wenn man ihm eine strenge, kohärente und respektvolle Erziehung angedeihen lässt, die die Prinzipien der positiven Erziehung befolgt.
Dieser große Molosserwürde Gewalt seitens seiner Besitzer nicht ertragen und ist zudem viel eher zur Zusammenarbeit bereit, wenn seine erwünschten Verhaltensweisen belohnt und damit verstärkt werden.
Da er sich seiner Kraft manchmal nicht bewusst ist, muss man bei der Erziehung insbesondere einen Fokus auf die Leinenführigkeit legen, damit die Spaziergänge mit diesem Hund für alle entspannt und angenehm sind, wenn er erwachsen ist.
Im Übrigen wird in jedem Fall dazu geraten, für einen Hund dieses Formats einen professionellen Hundetrainer hinzuzuziehen, der die Besitzer bei der Erziehung unterstützt.
Lebensstil der Rasse Mastiff
passt eher nicht zum Leben in einer Wohnung
Das Leben in einer Wohnung ist für diesen Hund, der bis zu 100 Kilo wiegen kann, schwierig. Trotz seines ruhigen Charakters und seiner relativen Zurückhaltung braucht er einfach Platz.
Er kann draußen im Garten leben, braucht aber trotzdem auch einen Ort im Warmen nahe bei seinen Besitzern, um sich wirklich wohl zu fühlen. Er muss sich in seine soziale Gruppe integrieren, damit sie ihm wichtig wird.
Außerdem kann man einen Mangel an Spaziergängen nicht mit dem Zugang zu einem Garten rechtfertigen. Ein Garten kann nicht als Mittel dienen, den Spaziergängen im Freien zu entkommen, die sehr wichtig für das physische und psychische Gleichgewicht des Hundes sind.
braucht eher wenig Auslauf
In Anbetracht seiner enormen Größe und seines schnellen Wachstums ist der Mastiff, wie alle seine Artgenossen dieses Kalibers, nicht allzu sportlich. Übrigens muss man es unbedingt vermeiden, ihn vor dem Ende seines Wachstums mit ungefähr zwei Jahren körperlich intensiv zu beanspruchen.
Dieser Hund braucht aber tägliche Spaziergänge, damit sein Bedürfnis nach Bewegung erfüllt wird und er olfaktiv und sozial ausgelastet ist.
eignet sich weniger für Reisen/Transport
Wenig überraschenderweise ist dieser Hund aufgrund seiner enormen Größe kein idealer Reisegefährte. In einem Zugabteil oder einer Straßenbahn bleibt er garantiert nicht unbemerkt.
Zudem liebt dieser Hund sein Zuhause und seine gewohnte Routine. Veränderungen mag er nicht allzu gern.
Allerdings ist er aufgrund seiner Liebe zu seinen Besitzern dazu bereit, ein paar Anstrengungen zu unternehmen. Er wird sie sehr viel lieber in den Urlaub begleiten als eine Zeit lang, die ihm wie eine Ewigkeit vorkommen würde, in einer Hundepension zu bleiben.
Verträglichkeit der Rasse Mastiff
versteht sich durchschnittlich gut mit Katzen
Bei einer frühen Sozialisierung kann der Mastiff sich mit allen Mitgliedern seiner sozialen Gruppe verstehen, egal ob Mensch, Hund oder Katze. Das Zusammenleben ist natürlich umso harmonischer, wenn alle Tiere zusammen aufgewachsen sind.
versteht sich durchschnittlich mit anderen Hunden
Dieser Hund versteht sich in der Regel gut mit seinen Artgenossen. Allerdings macht seine Größe anderen Hundebesitzern oft Angst. Ihnen ist nicht geheuer dabei, ihren Wauwau zwischen den großen Pfoten dieses Giganten zu lassen.
Wenn der Mastiff-Welpe aber von den ersten Lebensmonaten an eine gute Sozialisierung erfährt und regelmäßig andere Hunde trifft, sodass er die Verhaltensregeln unter Hunden erlernen und vertiefen kann, gibt es keinen Grund dafür, dass solche Begegnungen schlecht verlaufen könnten.
passt eher gut zu Kindern
Der Mastiff geht geduldig mit Kindern um, wodurch er problemlos bei einer Familie leben kann.
Man sollte seine Geduld aber lieber nicht zu sehr auf die Probe stellen. Es müssen Verhaltensregeln aufgestellt und vor allem eingehalten werden, um die Sicherheit aller und die Ruhe des Hundes zu gewährleisten.
passt eher weniger zu älteren Menschen
Auch wenn die positiven Charaktereigenschaften dieses Hundes zu der Annahme verleiten könnten, er sei für ein ruhiges Leben wie geschaffen, ist dies in Wirklichkeit nicht der Fall. Er wäre nicht glücklich, wenn er bei Menschen leben würde, die nicht mehr die Kraft haben, mit ihm jeden Tag außerhalb des Gartens spazieren zu gehen.
eher kein Anhängerhund
Diesen Riesenmolosser als Ersthund zu adoptieren, ist riskant. Anfänger-Hundebesitzern wird davon abgeraten, sich für diese Hunderasse zu entscheiden. Auch wenn der Mastiff insgesamt einen guten Charakter hat, ist er manchmal dickköpfig und hat vor allem jede Menge Kraft. Fehler bei der Erziehung hätten katastrophale Auswirkungen.
Erfahrene Besitzer hingegen, die nichts durchgehen lassen und ihn mit strenger, aber liebevoller Hand erziehen, sind perfekt für einen solchen Hund geeignet.
Mastiff: Preis
Der Preis eines Mastiffs variiert je nach seiner Herkunft, seinem Alter und seinem Geschlecht. Ein Hund mit Zuchtbucheintrag kostet im Schnitt zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Die wertvollsten Abstammungslinien können für bis zu 2.800 Euro verkauft werden.
Das monatliche Budget ist ziemlich hoch: Man muss ca. 90 Euro einplanen, um den Bedürfnissen dieses riesigen Hundes gerecht zu werden.
Haarausfall der Rasse Mastiff
Mittelmäßig
Der Haarausfall dieses Giganten ist moderat, aber doch vorhanden, vor allem während der zwei Fellwechsel pro Jahr, die im Herbst und im Frühjahr stattfinden. In diesen Zeiträumen ist tägliches Bürsten erforderlich.
Trimmen der Rasse Mastiff
Die Pflege dieses großen Hundes ist nicht so schwierig, wie man denken könnte. Sein kurzes Fell erfordert nur regelmäßiges Bürsten, im Idealfall einmal pro Woche. Übrigens ist die Fellpflege bei diesem Hund sehr einfach und angenehm, weil er es liebt, gestreichelt zu werden.
Seine Augen und Ohren müssen sorgfältig überprüft und mit Kochsalzlösung oder Spezialprodukten gereinigt werden (Vermeiden Sie Wattestäbchen für die Ohren, eine sterile Kompresse ist besser geeignet). Außerdem müssen die Fußnägel des Hundes mindestens einmal im Monat geschnitten werden.
Mastiff: Lebenserwartung und Krankheiten
Mastiff: Lebenserwartung
Die Lebenserwartung wird auf 11 Jahre geschätzt.
Robust
Dieser große Molosser ist insgesamt zwar ein robuster Hund, aber er hat leider ein paar gesundheitliche Probleme, die vor allem mit seiner Körpergröße zusammenhängen.
Verträgt Hitze
Bei großer Hitze muss dieser enorme Hund stets Zugang zu frischem Wasser haben. Zudem benötigt er ein Plätzchen im Schatten oder drinnen, um sich im Kühlen auszuruhen.
Verträgt Kälte
Auch wenn dieser Hund an manchen Stellen seines Körpers dickeres Fell hat, sind extrem niedrige Temperaturen nicht gut für ihn. Er würde es nicht mögen, im Winter draußen zu schlafen.
Übergewicht
Eine artgerechte Ernährung und tägliche Spaziergänge ermöglichen es diesem großen Hund, sein Wohlfühlgewicht zu halten.
Mastiff: Krankheiten
- Orthopädische Beschwerden (aufgrund seines schnellen Wachstums)
- Hüft- und Ellbogendysplasie
- Kreuzbandriss
- Magendrehung
- Osteosarkom (Knochenkrebs)
- Canine Multifokale Retinopathie (Augenerkrankung)
- Cystinurie (Nierenerkrankung)
- Kardiomyopathie
- Entropium
- Schilddrüsenüberfunktion
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